RAL Gütegemeinschaft
Vertikalbegrünungen
Die drei Kategorien der Fassadenbegrünung
Fassadenbegrünungen lassen sich grundsätzlich
in drei Hauptkategorien unterteilen:
Diese traditionelle Begrünungsform wird an einer fertiggestellten Außenwand installiert. Je nach Wuchseigenschaften der Pflanzen erfolgt die Begrünung mit oder ohne Kletterhilfen. Charakteristisch für dieses System ist die direkte Verbindung der Kletterpflanzen zum gewachsenen Boden. Dabei unterscheidet man zwischen selbstklimmenden Pflanzen und solchen, die dauerhafte Rankhilfen benötigen. Die Wasser- und Nährstoffversorgung erfolgt bei kleinen Anlagen über natürliche Einträge, bei größeren Anlagen ist eine Bewässerungsanlage empfehlenswert. Regelmäßige Pflegemaßnahmen sind erforderlich.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Dach- und Fassaden-Pflanzen bräuchten im Winter keine Bewässerung, ist das Gegenteil der Fall. Die meisten, im Winter abgestorbenen Pflanzen sind eben nicht „erfroren“ sondern „verdurstet“. Fachsprachlich wird das „Frosttrocknis“ genannt und beschreibt den Zustand des Wassermangels, der vor allem im Wurzelbereich zu irreparablen Schäden führt.
Als Mitglied im Güteausschuss der RAL Gütegemeinschaft Vertikalbegrünungen und mit über 20 Jahren Erfahrung im Garten- und Landschaftsbau weiß ich, wie wichtig strukturierte Abläufe und Qualitätsstandards sind. RAL-Checklisten sind unverzichtbar, um alle Aspekte der Vertikalbegrünung von der Planung bis zur Pflege zu berücksichtigen. Der systematische Ansatz vereinfacht unsere Projektarbeit und trägt maßgeblich zur Qualitätssicherung bei. Für uns als Bauleiter hat sich die Anwendung der RAL-Checklisten als große Unterstützung erwiesen: Die strukturierten Abläufe bieten in der Praxis eine klare Orientierung.
RAL-Standards für die Qualitätssicherung in der Vertikalbegrünung
Die RAL Güte- und Prüfbestimmungen decken alle Anforderungen ab, die eine hochwertige und langlebige Begrünung benötigt. Im Austausch mit der Gütegemeinschaft tragen wir dazu bei, diese Standards weiterzuentwickeln und den technischen Fortschritt in unsere Arbeit mit einfließen zu lassen. „Gebaut ist schnell, erhalten ist die Kunst.“ Deshalb legen wir bereits während der Bauphase großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit unserer Abteilung für die Pflege von Fassadenbegrünungen.

Eindrucksvolle Thermalbilder vom Kö-Bogen II
Die Aufnahmen vom Kö-Bogen II veranschaulichen deutlich die positiven kühlenden Effekte von Fassaden- und Dachbegrünungen. Eindrucksvoll hebt sich der begrünte Kö-Bogen II von der Umgebung ab. Er wirkt wie ein Park oder Wald und verschwindet in der warmen Umgebung der Nachbarflächen und Gebäude. Als Negativ-Beispiel sieht man die unbegrünten Gebäude. Wie die Thermal-Bilder eindeutig zeigen, profitiert das städtische Mikroklima von der Begrünung.